Pressestimmen

Zu Brigitte Reimanns Roman „Die Denunziantin“ (Aisthesis, 2022)


„Sie war eine Ikone der DDR-Literatur: Wenn jetzt ein bisher unveröffentlichtes Erstlingswerk von Brigitte Reimann erscheint, könnte man von einer Sensation sprechen.“ (Irmtraud Gutschke. Neues Deutschland, 19.12.2022)

„Was für ein Stoff! Was für ein Ton! Was für ein unbekümmertes frisches Talent! Brigitte Reimann war 19, als sie den Text begann.“ (Karin Grossmann. Sächsische Zeitung, 02.11.2022)

„Erst jetzt, 70 Jahre später, hat die Publizistin Kristina Stella die Urfassung, ‚Reimanns Lieblingsfassung‘ in einem sorgfältig kommentierten Band herausgegeben.“ (Frank Wilhelm. Nordkurier, 29.10.2022)

„In October Reimann's unpublished debut novel, Die Denunziantin (The Denunciator), which she started writing at 19 and which was so thoroughly censored that Reimann had given up on it, was published for the first time, having been discovered in the Reimann archive in Neubrandenburg by the editor and Reimann specialist Kristina Stella.“ (The Guardian, 04.01.2023)

„Wer ‚Die Denunziantin‘ liest, bekommt eine Vorstellung davon, welchen Weg die gefeierte DDR-Schriftstellerin zurückgelegt hat – von der holprigen, politisch naiven Debütantin bis zur Verfasserin des unvollendet gebliebenen Romans ‚Franziska Linkerhand‘“. (Frank Quilitzsch. Thüringer Allgemeine, 05.01.2023)

„Ihre Liebes- und Ehegeschichte [von Brigitte Reimann und Siegfried Pitschmann – K.S.], die nur wenige Jahre Bestand haben sollte, ist durch einen intensiven Briefwechsel, durch die währenddessen entstandenen Werke beider Autoren und durch Brigitte Reimanns berühmt gewordenes Tagebuch für heutige Leser lebendig und sehr plastisch geworden. Die Jahre zuvor, diejenigen, deren Tagebuchnotate Reimann dem Feuer übergeben hatte, sind es weit weniger. Auch deshalb ist das Erscheinen von Reimanns erstem Roman, ‚Die Denunziantin‘, den Kristina Stella jetzt aus dem Nachlass herausgegeben hat, so vielversprechend – eines jener ‚Bücher, die nie erschienen sind‘, und unter ihnen wohl das wichtigste […]“ (Tilman Spreckelsen. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.11.2022)

„Für die Verlage war der Roman fordernder, auch im Angesicht der noch offenen Grenzen, als sie es vertreten konnten oder wollten; die Autorin und ihr Roman erschien ihnen entschiedener sozialistisch, als sie es ihrem Publikum zuzumuten wagten.“ (Rüdiger Bernhardt. Unsere Zeit, 06.02.2023)

„In ‚Die Denunziantin‘ ist alles frisch und rein – außer den überkommenen Resten der vergangenen Ordnung. Gegen die kämpft Eva, Abiturientin, Tochter eines Antifaschisten, der von den Nazis ermordet wurde, aber verliebt in einen Jungen, der fesche Westklamotten mag und dessen Vater in West-Schiebergeschäfte verwickelt ist. Das verhängnisvolle Wort von der Wachsamkeit geht um. Obwohl nie von ihm die Rede ist, geht Stalin durch alle Auseinandersetzungen.“ (Norbert Wehrstedt. Leipziger Volkszeitung, 16.12.2022)

„Liebe und Verrat. Erstens, die Denunziation, und, zweitens, die Erfahrung, eine Denunziantin zu sein, treiben den Roman an, der ein Schul- und Schülerroman ist – und ein sozialistisches Märchen, so stereotyp geht die Zeichnung der Charaktere und der politisch läuternde Verlauf der Handlung voran. Aber die Alltagselemente machen das wendungsreiche Geschehen interessant bis in die lebensnahe Sprache.“ (Christian Eger. Mitteldeutsche Zeitung, 08.11.2022)

„Warum hat eigentlich der Aufbau Verlag, der alle Bücher Reimanns publiziert und bereits in der DDR ihr Verlag war, ‚Die Denunziantin‘ nicht gebracht, sondern der kleine, aber renommierte Bielefelder Aisthesis Verlag?“ „Weil Aisthesis-Verleger Detlev Kopp in diesem Fall einfach der kühnere Verleger war, der erkannt hat, welch Potenzial in dem Buch liegt.“ (Stefan Brams im Interview mit Kristina Stella. Neue Westfälische, 07.02.2023)