Kristina Stella: Brigitte Reimanns Leben und Werk in der Rezeption – vor und nach der deutschen Wiedervereinigung


Die veränderte Sichtweise auf Brigitte Reimanns Leben und Werk – vor und nach dem Mauerfall sowie aus ost- und westdeutscher Sicht – hätte sich an mehreren literarischen Texten der Schriftstellerin aufzeigen lassen, denn ihre Erzählungen „Ankunft im Alltag“, „Die Geschwister“ und der Roman „Franziska Linkerhand“ waren bereits vor 1989 in beiden deutschen Staaten erschienen und sind auch nach der Wende im wiedervereinigten Deutschland publiziert worden.

Entschieden habe ich mich jedoch für eine andere Publikation: Für die erste Ausgabe von Brigitte Reimanns Tagebüchern und Briefen. Das Buch wurde 1983 unter dem Titel „Brigitte Reimann in ihren Briefen und Tagebüchern“ anlässlich Brigitte Reimanns fünfzigsten Geburtstags im Verlag Neues Leben veröffentlicht.[1] Herausgeber des Bandes waren Walter Lewerenz, Brigitte Reimanns ehemaliger Lektor im Verlag, und Elisabeth Elten-Krause, damals Mitarbeiterin des Literaturzentrums Neubrandenburg und zu dieser Zeit bereits seit mehreren Jahren mit dem Aufbau des dortigen Brigitte-Reimann-Archivs beschäftigt. Walter Lewerenz wählte die Tagebuchauszüge aus. Elisabeth Elten-Krause trug die Briefe zunächst in mühevoller Kleinarbeit zusammen und traf dann daraus die Auswahl für den Band.

Die durch die Kürzungen des Buchmanuskripts veränderte Wahrnehmung Brigitte Reimanns

Es ist aufschlussreich, den unterschiedlichen Blick auf Brigitte Reimanns Leben und Werk bereits hinsichtlich der – vor dem Erscheinen des Buches und fernab der Öffentlichkeit stattgefundenen – Veränderungen im ursprünglichen Buchmanuskript anzusetzen.

Anlässlich Brigitte Reimanns zehnten Todestags, am 20. Februar 1983, hatte die DDR-Presse die baldige Veröffentlichung von „Brigitte Reimann in ihren Briefen und Tagebüchern“ angekündigt. Zum 50. Geburtstag der Autorin am 21. Juli sollte das Buch auf den Markt kommen.

Dieser Plan ging jedoch nicht auf. Zum Geburtstag wurden lediglich Vorabdrucke veröffentlicht, und Walter Lewerenz musste in seinem großen Artikel in der Frauenzeitschrift „Für Dich“ immer noch ankündigen: „Zur Zeit bereitet der Verlag Neues Leben die Herausgabe eines Bandes mit ausgewählten Briefen und Tagebucheintragungen der Autorin vor.“[2] Erst am Ende des Jubiläumsjahres 1983 konnte „Brigitte Reimann in ihren Briefen und Tagebüchern“ erscheinen. Was war passiert?

Offiziell gab es in der DDR keine Zensur der Buchproduktion. Tatsächlich jedoch erfüllten die sogenannten „Druckgenehmigungsvorgänge“ dieselbe Funktion: ein Kontrollinstrument zu sein zur Durchsetzung der sozialistischen Kulturpolitik und zur Verhinderung sogenannter gesellschaftsschädigender Publikationen. Ab 1963 war die „Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel“ im „Ministerium für Kultur“ der DDR für die Abwicklung dieser Druckgenehmigungsvorgänge zuständig; damals geleitet von Klaus Höpcke. Jeder Vorgang erhielt eine eigene Nummer – diese findet sich im Impressum aller in der DDR erschienenen Publikationen unter der Bezeichnung „Lizenznummer“.

Wichtigster Bestandteil des Druckgenehmigungsverfahrens war eine fachliche und ideologische Prüfung der eingereichten Manuskripte mittels mehrerer Gutachten. Das waren mindestens ein Verlagsgutachten und ein Außengutachten der „Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel“. Im Ergebnis wurden häufig Änderungen an den Manuskripten gefordert, von deren Umsetzung die Erteilung der Druckgenehmigung abhängig gemacht wurde. Mit einem „Kompromiss“ gelang es Autoren oder Herausgebern allerdings immer wieder, kritische Textstellen zu retten, wenn sie bereit waren, an anderer Stelle Zugeständnisse zu machen.

Auch Brigitte Reimanns Selbstzeugnisse hätten nicht erscheinen können, wenn Lewerenz und Elten-Krause nicht kompromissbereit gewesen wären. Davon zeugen die im Bundesarchiv erhaltenen Akten.[3]

Doch es reichte nicht aus, dass die beiden Herausgeber bereits bei der Zusammenstellung des Bandes vorsichtshalber alles außen vor gelassen hatten, was ihrer Meinung nach die Erteilung der Druckgenehmigung hätte gefährden können. Dies hatten sie vor allem deshalb getan, um dem knappen Zeitplan gerecht zu werden, denn erst am 28. Januar 1983 hatte das Manuskript mit der Nummer 305/16/83 die „Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel“ erreicht. Nur fünfeinhalb Monate später standen der 50. Geburtstag Brigitte Reimanns und damit der geplante Erscheinungstermin an.

Das Verlagsgutachten und das Außengutachten der Mitarbeiterin der „Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel“ waren dem Druckgenehmigungsantrag beigefügt worden. Trotz des überwiegend positiven Tenors gab es jedoch im Außengutachten – scheinbar dezente – kritische Anmerkungen, die jedoch, wie sich zeigen sollte, Folgen haben würden.

„Diese Auswahl ist eine Dokumentation von höchstem menschlichen, literarischen und politischen Rang [...]. Ich bin überzeugt, daß die nachgelassenen Tagebücher und Briefe der Brigitte Reimann eine große Bewegung bei den Lesern auslösen werden und bin deshalb für ihre schnelle Drucklegung. [...] Geringfügige Änderungsvorschläge wurden den Herausgebern mitgeteilt.“[4]

Nach Prüfung der Gutachten schickte die in der Hauptverwaltung zuständige Abteilung Belletristik eine Notiz an Genossen Höpcke, die ihn am 3. März erreichte. Bei der Lektüre dieser Notiz ist es besonders aufschlussreich, in alter DDR-Tradition aufmerksam zwischen den Zeilen zu lesen. Der Anfang klang vollkommen harmlos:

„Wir [die Gutachter] stimmen alle drei überein, daß es den Herausgebern gelungen ist, das aus den Tagebüchern und Briefen [auszuwählen], was Brigitte Reimann als eine immer ernsthaft an sich arbeitende, sich schöpferisch mit ihrer Umwelt und ihrer Zeit auseinandersetzende Schriftstellerin ausweist. Sehr überzeugend konnten ihre Beziehungen zur Arbeit und zur Arbeiterklasse, ihr Ringen um literarische Qualität, ihr Suchen nach Wahrheit und Wahrhaftigkeit zum Ausdruck kommen. Dieser Band mit Zeugnissen von Brigitte Reimann, 10 Jahre nach ihrem Tod und zu ihrem 50. Geburtstag, ist ein Bekenntnis zum Sozialismus und zu unserem sozialistischen Staat.“
[5]

Doch die anschließende Textpassage folgte einem anderen Tenor:

„Wir möchten vorab eine Satzgenehmigung erteilen 
[aber keine Druckgenehmigung – K.S.], da es mit Walter Lewerenz noch über einige Stellen, die B.R.s Meinung über Funktionäre der Partei im Bezirk Cottbus widergeben [sic!], zu diskutieren gilt. Wir können das z. Z. nicht tun, da er sich den ganzen März über in Buch zu Untersuchungen aufhält. Er weiß aber, daß wir über Streichungen mit ihm reden werden. Wir bitten um Zustimmung zu dieser Verfahrensweise.“[6]

Höpcke ergänzte handschriftlich: „Streichungen nicht bloß über Cottbus“[7]. Und das hieß: Ohne weitgehende Kürzungen durfte das Manuskript nicht gedruckt werden. Damit war der geplante Erscheinungstermin des Buches nicht mehr zu halten. 
Um die Publikation, wenn auch verspätet, nicht insgesamt zu gefährden, strich Lewerenz, wie bereits erwähnt, die beanstandeten Textstellen. Die überlieferten Akten des Druckgenehmigungsprozesses vermeldeten den Erfolg der Intervenierungsmaßnahmen: „Nach den von Gen. Lewerenz mit Schreiben vom 2.5.83 angegebenen Streichungen, die von uns im Gespräch mit ihm gefordert wurden, stimmen wir der Druckgenehmigung zu.“[8]

Anhand der, 1997 im Aufbau-Verlag erschienenen, Tagebuchausgabe „Ich bedaure nichts“ soll an dieser Stelle beispielhaft eine der geforderten Kürzungen rekonstruiert werden. In einem Tagebucheintrag Brigitte Reimanns geht es um Siegfried Pitschmanns Selbstmordversuch im Jahr 1959, nachdem sein Romanmanuskript „Erziehung eines Helden“ vom Schriftstellerverband verrissen sowie als warnendes Beispiel und als dekadent hingestellt worden war. Gestrichen werden musste der folgende Satz: „Sie kennen die Theorie, aber sie kennen die Praxis nicht, und wo die Praxis nicht mit ihren Vorstellungen übereinstimmt, muß sie umgelogen und zurechtgerückt werden.“[9] Der vollständige Text findet sich in „Ich bedaure nichts“:

„Ach, diese schulterklopfende Helfergeste, diese nachsichtige Überlegenheit von engstirnigen Kritikern, die natürlich alles viel besser wissen! Sie kennen die Theorie, aber sie kennen die Praxis nicht, und wo die Praxis nicht mit ihren Vorstellungen übereinstimmt, muß sie umgelogen und zurechtgerückt werden. Diese Kritik hat Daniel, der ohnehin zermürbt war durch unsere permanente Notlage, den Rest gegeben.“[10]

Auch wenn diese einzelne Veränderung aus heutiger Sicht eher marginal erscheint, kann man sich doch vorstellen, dass die geforderte größere Anzahl derart sinnverändernder Kürzungen das Gesamtbild des Werkes durchaus veränderte. Die mittlerweile bekannten Auswirkungen der Kürzungen in Brigitte Reimanns Roman „Franziska Linkerhand“ sind dafür das beste Beispiel.

Auf diese Weise erhielten die Leser des Bandes – ohne es zu wissen – einen anderen Eindruck von Brigitte Reimanns Worten, als es die Lektüre des unverfälschten Ursprungstextes ermöglicht hätte.

Die durch das Buch veränderte Wahrnehmung Brigitte Reimanns

Bis 1983 war Brigitte Reimann der breiten literarischen Öffentlichkeit vor allem durch ihre Erzählungen und den Roman „Franziska Linkerhand“ bekannt.[11] Die DDR-Presse hatte Reimanns Werke rezensiert, über ihre literarischen Verdienste und Literaturpreise geschrieben und das „Leben und Schaffen Brigitte Reimanns als beispielgebend für von festen sozialistischen Positionen ausgehendes künstlerisches Schaffen, das zur Bildung sozialistischer Persönlichkeiten beiträgt“[12] gewürdigt. In der Bundesrepublik war man auf Brigitte Reimann aufmerksam geworden, nachdem 1974 ihr Roman „Franziska Linkerhand“ als Lizenzausgabe bei Kindler erschienen war.[13]

Das Wenige, das die Öffentlichkeit über Brigitte Reimanns Privatleben wusste, war verstreut in verschiedensten Quellen publiziert worden: in Interviews der Autorin, 
zum Beispiel mit Klaus Steinhaußen (Sonntag, 1963)[14], Klaus Höpcke (Neues Deutschland, 1964)[15] und Günter Ebert (Freie Erde, 1969)[16], in persönlichen Nachrufen ihrer Weggefährten und Schriftstellerkollegen Siegfried Pitschmann (Sonntag, 1973)[17], Annemarie Auer (Neues Deutschland, 1973)[18], Günter Ebert (Freie Erde, 1973)[19], Otto Fuhlrott (Volksstimme, 1973)[20] und Helmut Sakowski (ndl, 1974)[21], sowie in den veröffentlichten Briefen der Korrespondenz von Brigitte Reimann mit Annemarie Auer[22] und mit Hermann Henselmann[23].

Die 24seitige Biografie zu Leben und Werk, in der Elisabeth Elten-Krause all diese verstreuten Informationen zusammengefasst hatte, dürfte den Wenigsten bekannt gewesen sein, da diese in einer kleinen Broschüre erschienen war; 1978 vom Literaturzentrum Neubrandenburg anlässlich des fünften Todestages Brigitte Reimanns herausgegeben.[24] Lediglich die Neubrandenburger Tageszeitung Freie Erde[25], die Norddeutschen Neuesten Nachrichten[26] und die Volkswacht[27] hatten damals Auszüge aus der Publikation gebracht.

… nach dem Erscheinen von „Brigitte Reimann in ihren Briefen und Tagebüchern“ in der DDR

Ende des Jahres 1983, mit dem Erscheinen des Bandes „Brigitte Reimann in ihren Briefen und Tagebüchern“[28], begann der erste „veränderte Blick“ auf Brigitte Reimann. Die Ausgabe war eine Sensation, weil sie erstmalig Einblicke in die Hintergründe des Schaffensprozesses der Autorin ermöglichte. Mehr noch aber war sie eine Sensation, weil die publizierten Selbstzeugnisse in der literarischen Öffentlichkeit plötzlich auch die private Person Brigitte Reimann sichtbar machten, ihre unglücklichen Lieben, ihr ständiges Ringen um den Text und ihr Suchen nach ihrer politischen Position innerhalb der DDR. Dieser Blick hinter die Kulissen des öffentlichen Lebens der Schriftstellerin zog enorme Aufmerksamkeit auf sich. Die Freie Erde schrieb zum Beispiel:

„Es gibt Bücher, die sind im Gespräch, bevor sie erscheinen. Mir ist […] eine vertraute, aber auch eine ganz neue Brigitte Reimann begegnet. Keine Asketin – trotz aller Besessenheit von ihrer schriftstellerischen Arbeit. Sie muß eine junge Frau gewesen sein, die mit vollem Recht auch von sich sagen konnte: ‚Ich habe gelebt und gelebt und gelebt …‘.“[29]

Unzählige Zeitungsartikel und Zeitschriftenaufsätze berichteten zwischen 1983 und 1988 über das Buch, das in dieser Zeit in insgesamt fünf Auflagen und einer Buchclubausgabe erschien. Die Überschriften sprachen für sich: „Schreibend über die Dinge kommen“[30], „Neugier auf das Leben“[31], „Immer war da Lebenslust“[32], „Sie bleibt unsere Brigitte“[33], „Botschaften und Vertraulichkeiten“[34], „Zeugnisse eines unruhigen Lebens“[35], „Franziskas Wege mußte sie selbst erst gehen“[36] und natürlich das bekannte Reimann-Zitat aus ihrem Brief an Annemarie Auer vom 24. März 1963: „Ich habe gelebt und gelebt und gelebt …“[37].

Die ostdeutsche Presse zeigte Brigitte Reimann als eine zwar kritische, aber durchaus vom Sozialismus überzeugte Autorin und ordnete die privaten Details der gesellschaftlichen Sicht unter:

„Menschliche Achtung als Ausdruck von Wert beginnt allmählich nicht mehr auf Respekt, sondern auf das zurückzugehen, was einer aus ihm eigenen Fähigkeiten, eigenem Vermögen gemacht hat, was er in die Gemeinschaft einbringt. Das ist einer der wesentlichen Prozesse, der sich in der sozialistischen Revolution vollzieht. Sehr genau stellt sich das bei Brigitte Reimann dar, einer im und für den Sozialismus schreibenden Schriftstellerin, die trotzdem gern auch einmal den ‚Schutz einer breiten Männerbrust‘ sucht, auch persönliche Beziehungen braucht, die sie behüten, sie beschützen.“[38]

Von nun an waren die Details aus Brigitte Reimanns Biografie untrennbarer Bestandteil der Veröffentlichungen über die Autorin. Auch die Jenaer Studentin Uta Thümler nutzte die Neuerscheinung und beschäftigte sich 1984 in ihrer Diplomarbeit mit dem, von der „Jungen Welt“ formulierten, Thema: „Franziskas Wege mußte sie selbst erst gehen“[39]. Thümler verglich die Briefe und Tagebuchaufzeichnungen mit dem Roman „Franziska Linkerhand“ und untersuchte, wie authentische persönliche Erlebnisse die Kunstwirklichkeit beeinflussen und durchdringen.[40]

… nach dem Erscheinen der Lizenzausgabe „Die geliebte, die verfluchte Hoffnung“ in der Bundesrepublik

Die große Resonanz auf Reimanns Selbstzeugnisse in der DDR machte auch die westdeutschen Verleger aufmerksam. Noch im selben Jahr veröffentlichte Luchterhand die bundesdeutsche Lizenzausgabe. Der geänderte Titel „Die geliebte, die verfluchte Hoffnung. Tagebücher und Briefe 1947-1972“[41] deutete die unterschiedliche Rezeption in den beiden deutschen Staaten bereits an.

Die Originalausgabe des Verlags Neues Leben war mit einer anderthalbseitigen Vorbemerkung der Herausgeber und einer ebenso langen Kurzbiografie von Brigitte Reimann ausgestattet gewesen. Letztere hatte jedoch persönliche Angaben zu Brigitte Reimann nahezu vollständig ausgeblendet und sich auf die literarische Vita beschränkt. Einzig der Beruf des Vaters und die Umzüge von Burg nach Hoyerswerda und von dort nach Neubrandenburg waren persönliche Daten, die den Lesern mitgeteilt wurden. Die deutlich ausführlichere Lebensdarstellung in der Lizenzausgabe enthielt Auskünfte über Brigitte Reimanns Erkrankung an Kinderlähmung, deren Nachwirkungen sie ihr Leben lang begleiteten, über ihre vier Ehen und nannte den Krebs als Ursache für den frühen Tod der Schriftstellerin. Zusätzliche Anmerkungen in der Luchterhand-Ausgabe vermittelten Informationen, die den Leserinnen und Lesern der DDR geläufig waren, in der Bundesrepublik aber nicht vorausgesetzt werden konnten, präzisierten die von Lewerenz und Elten-Krause in deren Vorbemerkung genannten Editionskriterien und gaben Hinweise zur Identifizierung der Briefempfänger:

„Da die Adressaten der Briefe von den Herausgebern nicht genannt wurden, wird der Leser einige Mühe haben, jeweils nach Inhalt und Schreibweise zu erschließen, welcher Empfänger in Betracht kommt bzw. ob er einen Brief- oder Tagebuchauszug vor sich hat. […] Unter den Briefen sind die zahlreichen an die Eltern deutlich zu unterscheiden durch den burschikosen, bewußt kindlich-naiv gehaltenen Ton, der oftmals in krassem Gegensatz zu gleichzeitigen Tagebucheintragungen steht.“[42]

Erst im Jahr 2014 wurden die Namen der Briefempfänger aufgelöst und eine Unterscheidung der Tagebuch- und Briefauszüge möglich gemacht.[43]

Die Presse-Resonanz auf die Lizenzausgabe war gewaltig und überstieg die der Originalausgabe in der DDR-Presse – in der die Lizenzausgabe keine Erwähnung fand – in Anzahl und Umfang deutlich. Etwa fünfzig, teilweise sehr ausführliche Artikel, erschienen in bundesdeutschen, österreichischen und Schweizer Zeitungen.

Die Überschrift der Süddeutschen Zeitung „Aus dem Nachlaß einer hierzulande Unbekannten“[44] brachte es einerseits auf den Punkt, war andererseits aber auch nicht ganz richtig, denn dem westdeutschen Lesepublikum – besonders den Leserinnen – war Brigitte Reimann bereits durch die bei Kindler (1974)[45] und im Deutschen Taschenbuch-Verlag München (1977)[46] erschienenen Lizenzausgaben von „Franziska Linkerhand“ als wichtige Vertreterin der DDR-Frauenliteratur bekannt.

Die Zeitungen griffen natürlich auch das Zitat „Ich habe gelebt und gelebt und gelebt“[47] auf, aber titelten insgesamt deutlich depressiver als die DDR-Presse: „Verfluchte Hoffnung“[48], „Ein schonungsloses Leben“[49], „Gegen den Schmerz“[50], „Schreiben: der wirklich tiefe Grund zum Leben“[51], „Dokumente von Lebensgier und Tapferkeit“[52], „Sehnsucht, Arbeit, Alltag“[53], „Ein Leben gegen den Kompromiß“[54], „Die kostbare Zeit“[55], „Die schwere Kunst des Möglichen“[56] oder, poetisch, „Immer schwebend zwischen Erinnerung, Erlebnis und Gespräch“[57].

Von dem „Bekenntnis zum Sozialismus und zu unserem sozialistischen Staat“[58], das die staatlich bestellten Gutachter Brigitte Reimanns Selbstzeugnissen attestiert hatten, nahm die bundesdeutsche Presse mehr oder weniger nichts wahr. Stattdessen lag der Focus der Rezensenten auf den privaten Details aus dem Leben der Autorin und ihrer, immer wieder und teilweise sehr deutlich geäußerten, Kritik an der Politik ihres Heimatlandes – gleichwohl, ohne dessen Existenzberechtigung an sich in Frage zu stellen.

Brigitte Reimanns Briefe und Tagebücher schienen also die, schon seit der Veröffentlichung der Lizenzausgabe von „Franziska Linkerhand“ (1974) etablierte, Sichtweise auf die Schriftstellerin als eine der wichtigsten Vertreterinnen der ostdeutschen Frauenliteratur zu bestätigen:

„An den Namen der Schriftstellerin Brigitte Reimann erinnert man sich bei uns vor allem, indem man an einen anderen denkt: ‚Franziska Linkerhand‘. […] Brigitte Reimann schreibt über ihre Leidenschaft und Zweifel; trotz aller Autonomie war sie immer auch auf der Suche nach einer Schulter zum Anlehnen […] Viermal war sie verheiratet, wohl auch, weil ohne Trauschein das Zusammen-Sein in der DDR damals noch verpönter war als heute. […] Und sie […] hat mit der Zeit wohl auch wachsende Zweifel an dem gehabt, was dem sozialistischen Realismus geschuldet sein sollte […].“[59]

… nach dem Mauerfall

Weitere Ausgaben von Briefen Brigitte Reimanns erschienen erst im wiedervereinigten Deutschland: Die Briefwechsel mit der Schriftstellerin Christa Wolf (1993)[60], dem Architekten Hermann Henselmann (1994)[61], der Jugendfreundin Veralore Schwirtz (1995)[62], dem Maler Dieter Dreßler (1999)[63], der Freundin Irmgard Weinhofen (2003)[64], dem zweiten Ehemann und Schriftsteller Siegfried Pitschmann (2013)[65], an die Eltern (2008)[66], mit den Geschwister (2018)[67] und mit dem Schriftstellerkollegen Wolfgang Schreyer (2018)[68].

Brigitte Reimanns Tagebücher wurden 1997 und 1998 unter den Titeln „Ich bedaure nichts“ und „Alles schmeckt nach Abschied“ veröffentlicht und waren wiederum eine Sensation.[69]

Nachdem die, nun wesentlich umfangreicher vorliegenden, Selbstzeugnisse von Brigitte Reimann im wiedervereinigten Deutschland erschienen waren, hätte man in der Rezeption einen gemeinsamen, gesamtdeutsch „veränderten Blick“ erwarten können. Das war jedoch nicht der Fall.

Unterschiede gab es lediglich in der ostdeutschen RezeptionIn den Zeitungen der neuen Bundesländer hatte sich der Grundtenor der Rezeption gründlich gewandelt.  Von den optimistischen Überschriften, die die DDR-Presse1983 gewählt hatte, wie „Neugier auf das Leben“[70] oder „Immer war da Lebenslust“[71], war nach der Wende plötzlich keine Spur mehr zu finden. Die Zeitungen der neuen Bundesländer titelten nun ähnlich depressiv wie das seinerzeit die westdeutsche Presse getan hatte: „Lebensgier einer Unglücklichen“[72], „Ohne Grenze zwischen Lust und Schmerz“[73], „Arbeit, Affären, Alkohol“[74] oder „Ich bin so gottverflucht allein“[75]. Hinzu kamen Überschriften, die die Systemkritikerin Reimann in den Vordergrund stellten wie „Leben im Treibhaus DDR“[76], „Als die Hoffnungen zu bröckeln begannen“[77], „Sie empfand keine Lust, mit der Macht zu flirten“[78] oder „Mein Land gefällt mir immer weniger“[79]. Und das, obwohl es sich doch um dieselben Tagebücher handelte – nur in einer wesentlich umfangreicheren Edition. Offensichtlich waren die „Neugier“ und die „Lebenslust“ plötzlich in den Hintergrund getreten.

1983 hatte es noch geheißen: „Brigitte Reimann gehörte aus eigenem Erleben zu den ersten Autoren unserer sozialistischen Gegenwartsliteratur, die den Weg junger Leute, gerade auch aus kleinbürgerlichen Elternhäusern, in für sie noch ungewohnte menschliche Beziehungen im sozialistischen Arbeits- und Lebensprozeß unserer Republik einfühlsam und überzeugend gestalteten.“[80] 1998 klang es so: „Der Sozialismus war nicht so, wie er hätte sein können und wie sie ihn einmal geträumt hat. Schon gar nicht in Hoyerswerda, der neuen Vorzeigestadt.“[81]

Die Zeitungen der Altbundesländer hingegen blieben sich weitgehend treu. In der öffentlichen Rezeption der alten Bundesländer war keine nennenswerte Veränderung gegenüber 1984 zu beobachten. „Blues des Ostens“[82], „Gepachtete Moral“[83] oder „Ohne Lust kein Leben“[84] trafen genau die Stimmungslage von 1984. Dazu kamen wiederum poetische Variationen wie „Amazone eines verlorenen Lands“[85] oder „Ich war ein gutgläubiger Narr“[86].

„Veränderter“ oder „unverstellter“ Blick?

Die größte Veränderung des Blicks auf Brigitte Reimann hat zweifellos die Tatsache bewirkt, dass ab 1983 zusätzlich zu ihren literarischen Texten private Selbstzeugnisse in Form von Briefen und Tagebüchern veröffentlicht wurden, die die Schriftstellerin aus einer bislang unbekannten persönlichen Perspektive zeigten.

Bei der beschriebenen unterschiedlichen Wahrnehmung dieser Selbstzeugnisse – vor und nach der deutschen Wiedervereinigung und aus der Sicht der neuen und der alten Bundesländer – entsteht der berechtigte Eindruck, dass es vor allem darum ging, zu vermitteln, was die Leser sehen sollten.

Doch geht es, insgesamt gesehen, bei der Lektüre von Brigitte Reimanns Briefen und Tagebüchern möglicherweise auch ganz entscheidend darum, was wir sehen wollenGeht es vielleicht bei der Rezeption der Selbstzeugnisse der Schriftstellerin nicht nur um einen „veränderten“, sondern auch um einen „unverstellten Blick“? Und ist dieser überhaupt möglich?

Es scheint, als ob man sich, gleichermaßen problemlos wie berechtigt, das aus den Worten der Reimann herauspicken könnte, was man ohnehin schon immer in ihr gesehen hatte – und vor allem das, was man sehen wollte.

Erklärt sich die Intensität, die ihre Texte ausstrahlen auch dadurch, dass sich ihre Leserinnen und Leser auf unterschiedlichste Weise in der Person Brigitte Reimanns und in den autobiografisch gefärbten Protagonistinnen und Protagonisten ihrer literarischen Texte wiederfinden? Dass sie sich der Schriftstellerin beim Lesen so nahe fühlen, als wäre sie eine enge Freundin oder eine Familienangehörige? Ist vielleicht genau das der Grund dafür, dass vor allem Brigitte Reimanns Selbstzeugnisse eine so große Leserschaft begeisterten und begeistern und dennoch in der Rezeption die beschriebenen konträren Aussagen produzier(t)en? Liegt darin die – trotz aller historisch-politischen Wechselspiele – ungebrochene Faszination für diese Frau?

Vielleicht gibt es eine Antwort „zwischen den Zeilen“?

Die populärste Rezeption von Brigitte Reimanns Tagebüchern nach der Wende war zweifellos die legendäre Diskussion zwischen Marcel Reich-Ranicki, Sigrid Löffler, Hellmuth Karasek und Jochen Hieber im „Literarischen Quartett“ vom 24. April 1998. Dass alle Anwesenden sich dadurch auszeichneten, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, war eines ihrer Markenzeichen.

Dass Reich-Ranicki, Löffler, Karasek und Hieber aber an diesem Abend – obwohl kontrovers über Reimann diskutierend – alle gleichermaßen für sie brannten, jeder sie auf seine ganz besondere Weise verteidigen und würdigen wollte, – demonstriert eindrucksvoll die besondere Faszination der Brigitte Reimann.

Die berühmten Reich-Ranicki-Zitate aus dem „Literarischen Quartett“ sind bekannt; nicht so bekannt ist Marcel Reich-Ranickis Schluss-Plädoyer:

„Und ich überlege mir jetzt zum Schluß, was sollen wir tun? Dieses Buch ist jetzt erschienen, was sollte man dieser ganz ungewöhnlichen Frau, dieser Brigitte Reimann, die nicht mehr lebt, [was sollte man] für sie tun? Was? Eine Straße nach ihr in Hoyerswerda benennen oder in Neubrandenburg, wo sie gelebt hat? Nein, ich habe einen anderen Vorschlag. Wir können für diese nicht lebende Autorin nur eins noch tun, für sie und für uns: ihr Buch lesen.“[87]

Der nach der Sendung einsetzende Reimann-Boom sprengte jeden Rahmen. Brigitte Reimann war endgültig im nun wiedervereinigten Deutschland angekommen.

Anmerkungen

Der Aufsatz ist eine überarbeitete und erweiterte Fassung meines, 2014 in Neubrandenburg gehaltenen, Vortrags „Der andere Blick : Brigitte Reimanns Leben und Werk aus der Sicht Ost- und Westdeutschlands – vor und nach dem Mauerfall“ (In: Zwischen literarischer Ästhetik und sozialistischer Ideologie. – Berlin : Steffen-Verlag, 2015. – Seite 203-216). Die Veröffentlichung, auch nur auszugsweise oder jedwede sonstige Verwendung des Materials, sind nur mit meiner ausdrücklichen schriftlichen Genehmigung gestattet.

[1] Brigitte Reimann in ihren Briefen und Tagebüchern. – Berlin : Verlag Neues Leben, 1983.
[2] Lewerenz, Walter: Wie die Luft zum Atmen. – In: Für Dich, 1983. – Seite 30.
[3] Druckgenehmigungsvorgang zu „Brigitte Reimann in ihren Briefen und Tagebüchern“. – Bundesarchiv, DR 1/5436, Druck-Nummer 305/16/83.
[4] Ebd.
[5] Ebd.
[6] Ebd.
[7] Ebd.
[8] Ebd.
[9] Ebd.
[10] Reimann, Brigitte: Ich bedaure nichts. – Berlin : Aufbau-Verlag, 1997. – Seite 118; Brigitte Reimann in ihren Briefen und Tagebüchern. – Berlin : Verlag Neues Leben, 1983. – Seite 56.
[11] Reimann, Brigitte: Franziska Linkerhand. – Berlin : Verlag Neues Leben, 1974.
[12] Brigitte Reimann verstarb nach schwerer Krankheit. – In: Neues Deutschland, 22.02.1973.
[13] Reimann, Brigitte: Franziska Linkerhand. – München : Kindler, 1974.
[14] Reimann, Brigitte; Steinhaußen, Klaus: Für mich ist Politik etwas sehr Persönliches. – In: Sonntag, 26.05.1963.
[15] Reimann, Brigitte; Höpcke, Klaus: Brigitte Reimann schreibt ihren ersten Roman. – In: Neues Deutschland, 11.07.1964.
[16] Reimann, Brigitte; Ebert, Günter: Gefühl für Städte. – In: Freie Erde, 16.05.1969.
[17] Pitschmann, Siegfried: Gedenken. – In: Sonntag, 04.03.1973.
[18] Auer, Annemarie: Ein genaues und tiefes Gefühl für Aktualität. – In: Neues Deutschland, 24.02.1973.
[19] Ebert, Günter: Gründlich und unermüdlich. – In: Freie Erde, 28.02.1973.
[20] Fuhlrott, Otto: Der Wirklichkeit ständig auf der Spur. – In: Volksstimme, 14.03.1973.
[21] Sakowski, Helmut: Brigitte Reimann. – In: Neue deutsche Literatur, 1974, Nummer 1. – Seite 97-105.
[22] Reimann, Brigitte; Auer, Annemarie: Zeugnis ablegen. – In: Was zählt, ist die Wahrheit. – Halle (Saale) : Mitteldeutscher Verlag, 1975. – Seite 287-330.
[23] Reimann, Brigitte; Henselmann, Hermann: Briefwechsel. – Berlin : Neues Leben, 1994.
[24] Elten-Krause, Elisabeth: Biografie zu Leben und Werk. – In: Brigitte Reimann. – Neubrandenburg: Literaturzentrum, 1978. – Seite 5-28.
[25] Elten-Krause, Elisabeth: Furchtlos, ungläubig heiter. – In: Freie Erde, 18.02.1978.
[26] Elten-Krause, Elisabeth: Versuche zum Mut. – In: Norddeutsche Neueste Nachrichten, 16.02.1978.
[27] Schubert, Sabine: Hohe Ansprüche an das Leben. – In: Volkswacht, 25.02.1978.
[28] Brigitte Reimann in ihren Briefen und Tagebüchern. – Berlin : Verlag Neues Leben, 1983.
[29] Heiden-Berndt, A.: „Ich habe gelebt und gelebt …“. – In: Freie Erde, 16.03.1983.
[30] Kleinteich, Sylvia: Schreibend über die Dinge kommen. – In: Neue Zeit, 21.02.1983.
[31] Duwe, Marlies: Neugier auf das Leben. – In: Freie Erde, 20.07.1983.
[32] Eichler, Wilfriede: Immer war da Lebenslust. – In: National-Zeitung, 09.01.1984.
[33] Iser, Dorothea: Sie bleibt unsere Brigitte. – In: Volksstimme, 26.04.1984.
[34] Zenker, Hartmut: Botschaften und Vertraulichkeiten. – In: Freie Erde, 27.01.1984.
[35] Löffler, Anneliese: Zeugnisse eines unruhigen Lebens. – In: Berliner Zeitung, 03./04.03.1984.
[36] Feyerabend, Wolfgang: Franziskas Wege mußte sie selbst erst gehen. – In: Junge Welt, 20.07.1983.
[37] Zimmermann, Verena: Ich habe gelebt und gelebt und gelebt. – In: Solothurner Zeitung, 12.09.1984.
[38] Jarmatz, Klaus: Ansprüche ohne Abstriche. – In: Wochenpost, 16.03.1984.
[39] Thümler, Uta: Persönlich-Authentisches und Kunstwirklichkeit. – Jena : Friedrich-Schiller-Universität, 1985.
[40] Walter Lewerenz an Uta Thümler, 08.01.1985. – In: Thümler, Uta: Persönlich-Authentisches und Kunstwirklichkeit. – Jena : Friedrich-Schiller-Universität, 1985. – Anhang.
[41] Die geliebte, die verfluchte Hoffnung. – Darmstadt/Neuwied : Luchterhand, 1984.
[42] Ebd. Seite 356.
[43] Stella, Kristina: Brigitte Reimann : Kommentierte Bibliografie und Werkverzeichnis. – Bielefeld : Aisthesis, 2014.
[44] Franke, Konrad: Aus dem Nachlaß einer Hierzulande Unbekannten. – In: Süddeutsche Zeitung, 12./13.05.1984.
[45] Reimann, Brigitte: Franziska Linkerhand. – München : Kindler, 1974.
[46] Reimann, Brigitte: Franziska Linkerhand. – München : Deutscher Taschenbuch-Verlag, 1977.
[47] Matt, Beatrice von: Gelebt und gelebt und gelebt. – In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.04.1984.
[48] Grumbach, Detlef: Verfluchte Hoffnung. – In: Hamburger Rundschau, 18.04.1984.
[49] Krolow, Karl: Ein schonungsloses Leben. – In: Bergsträßer Echo, 19.04.1984.
[50] Zucker, Renée: Gegen den Schmerz. – In: Die Tageszeitung, 19.04.1984.
[51] Zeiger-Vogt, Marianne: Schreiben, der wirklich tiefe Grund zum Leben. – In: Neue Zürcher Zeitung, 27.04.1984.
[52] Eichmann-Leutenegger, Beatrice: Dokumente von Lebensgier und Tapferkeit. – In: Vaterland, 12.05.1984.
[53] Wiggershaus, Renate: Sehnsucht, Arbeit, Alltag. – In: Frankfurter Rundschau, 27.10.1984.
[54] Hochmüller, Almuth: Ein Leben gegen den Kompromiß. – In: Mannheimer Morgen, 24.05.1984.
[55] Ploetz, Dagmar: Die kostbare Zeit. – In: Deutsche Volkszeitung, 10.08.1984.
[56] Jäger, Manfred: Die schwere Kunst des Möglichen. – In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, 08.07.1984.
[57] Brändle, Rea: „Immer schwebend zwischen Erinnerung, Erlebnis und Gespräch“. – In: Tages-Anzeiger, 03.08.1984.
[58] Druckgenehmigungsvorgang zu „Brigitte Reimann in ihren Briefen und Tagebüchern“. – Bundesarchiv, DR 1/5436, Druck-Nummer 305/16/83.
[59] Reichart, Manuela: Geliebte, verfluchte Hoffnung. – In: Die Zeit, 09.11.1984.
[60] Reimann, Brigitte; Wolf, Christa: Sei gegrüßt und lebe. – Berlin : Aufbau-Verlag, 1993.
[61] Reimann, Brigitte; Henselmann, Hermann: Briefwechsel. – Berlin : Verlag Neues Leben, 1994.
[62] Reimann, Brigitte; Schwirtz, Veralore: Aber wir schaffen es, verlaß Dich drauf! – Berlin : Elefanten Press, 1995.
[63] Reimann, Brigitte; Dreßler, Dieter: Eine winzige Chance. – Berlin : Edition Mariannenpresse, 1999.
[64] Reimann, Brigitte; Weinhofen, Irmgard: Grüß Amsterdam. – Berlin : Aufbau-Taschenbuch-Verlag, 2003.
[65] Reimann, Brigitte; Pitschmann, Siegfried: „Wär schön gewesen!“ – Bielefeld : Aisthesis, 2013.
[66] Reimann, Brigitte: Jede Sorte von Glück. – Berlin : Aufbau-Verlag, 2008.
[67] Post vom schwarzen Schaf. – Berlin : Aufbau-Verlag, 2018.
[68] Reimann, Brigitte; Schreyer, Wolfgang: Ich möchte so gern ein Held sein. – Berlin : Okapi, 2018.
[69] Reimann, Brigitte: Ich bedaure nichts. – Berlin : Aufbau-Verlag, 1997; Reimann, Brigitte: Alles schmeckt nach Abschied. – Berlin : Aufbau-Verlag, 1998.
[70] Duwe, Marlies: Neugier auf das Leben. – In: Freie Erde, 20.07.1983.
[71] Eichler, Wilfriede: Immer war da Lebenslust. – In: National-Zeitung, 09.01.1984.
[72] Heise, Ulf: Lebensgier einer Unglücklichen. – In: Thüringer Allgemeine, 20.02.1998.
[73] Wolf, Matthias: Ohne Grenze zwischen Lust und Schmerz. – In: Die Welt, 23.09.1997.
[74] Kaufmann, Ulrich: Arbeit, Affären, Alkohol. – In: Thüringische Landeszeitung, 11.04.1998.
[75] Heise, Ulf: „Ich bin so gottverflucht allein“. – In: Märkische Allgemeine, 21.04.1998.
[76] Liebers, Peter: Leben im Treibhaus DDR. – In: Märkische Oderzeitung, 14.01.1998.
[77] Walther, Joachim: Als die Hoffnungen zu bröckeln begannen. – In: Berliner Morgenpost, 11.01.1998.
[78] Heise, Ulf: Sie empfand keine Lust, mit der Macht zu flirten. – In: Leipziger Volkszeitung, 23.04.1998.
[79] Liersch, Werner: Mein Land gefällt mir immer weniger. – In: Der Freitag, 03.07.1998.
[80] Eichler, Wilfriede: Immer war da Lebenslust. – In: Nationalzeitung, 09.01.1984.
[81] Kalenderblatt Brigitte Reimann. – In: Sächsische Zeitung, 20.02.1998.
[82] Siemons, Mark: Blues des Ostens. – In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.05.1998.
[83] Rauh, Inge: Gepachtete Moral. – In: Nürnberger Nachrichten, 16.01.1998.
[84] Stempel, Hans: Ohne Lust kein Leben. – In: Frankfurter Rundschau, 17.01.1998.
[85] Overath, Angelika: Amazone eines verlorenen Lands. – In: Neue Zürcher Zeitung, 07.05.1998.
[86] Mischke, Roland: „Ich war ein gutgläubiger Narr“. – In: Handelsblatt, 26./27.06.1998.

[87] Das literarische Quartett. – Berlin : Directmedia, 2006. – Band 3, Seite 86-87.